Frohe Kunde erreicht uns aus Herne, genauer aus den Flottmann-Hallen, wo nun doch wieder ein Witzfiguren-Festival stattfinden wird!
Lange stand es in den Sternen, aber jetzt können wir uns auf eine kleine, feine Ausgabe freuen.
3. WITZFIGUREN-Festival 2011
Satire & Comedy im Puppen- & Figurentheater
vom 01. bis 08. April 2011 in den Flottmann-Hallen Herne
Fr., 01.04.2011. 20.00 Uhr – FSK: ab 16 Jahre
ODIN
Figurentheater Paradox, Stuttgart & Theaterfusion Berlin
Am Anfang war Kälte und Feuer. Dazwischen ein tiefer Schlund. Darin kämpften Feuer und Eis und was die Kälte geformt hatte, erweckte die Hitze zum Leben und so entstand ein gewaltiger Riese…
So beginnt die EDDA, der nordische Mythos um den Allvater Odin, seinen innigsten Freund und Feind Loki und um den drohenden Untergang, genannt Ragnarök.
“ODIN alles was Du je geschaffen hast, wird untergehen.”, weissagen ihm die Nornen. Und richtig, die Anzeichen des Verderbens mehren sich. Die Göttersippe verheddert sich im Gewebe von Schuld und Unheil, die Berge brechen auseinander und haben tiefe Wunden, die Bäume stürzen um, Riesen, Trolle und das ganze finstere Pack werden immer mehr. Wer, wenn nicht ODIN kann es in der Hand haben, am Schicksal herum zu schrauben. Aber kann er es wirklich oder ist es nur sein Wunschtraum? Die Nornen lächeln leis dazu…
Ein rasantes Spiel zweier Spielerinnen und einem Geräuschemacher im wilden Wechsel von Figuren, Objekten, Erzählung, Musik und Licht.
«Tragikomische Untergangsironie und ein göttlicher Heidenspaß!» Berliner Morgenpost
«… Zum Brüllen komische, aber auch poetische Bilder …» Esslinger Zeitung
«… virtuoses Spiel im Licht-, Farben- und Tönezauber …» Magdeburger Volksstimme
Sa., 02.04.11, 20.00 Uhr – FSK: ab 14 Jahre
AUF NACH LA MANCHA
Ensemble Kaufmann & Co., Berlin
„Herr von Frankenstein, Sie haben eine multiple Persönlichkeitsstörung. Um eine äußerst unangenehme Metapher zu benutzen: Sie sind wie eine Bibliothek voller Bücher, eine Sammlung überflüssiger Geschichten. Da sie aus Bruchstücken zusammengenäht wurden, ein Ohr von dem, ein Bein von dem, eine Niere von diesem, die andere von jenem, kennen sie nur Fetzen dieser Geschichten. Man könnte sagen, Sie selbst sind ein Buch, gebunden aus ausgerissenen Seiten verschiedener Bücher. Dies führt manchmal zu so heftigen Widersprüchen in ihnen, dass sie darunter leiden. Wenn sie leiden, regen sie sich auf und wenn sie sich aufregen, werden sie aggressiv und gefährlich, und wir wollen doch nicht, dass sie gefährlich werden, nicht wahr?“
In einem undurchsichtigen Institut entsteigen nacheinander bekannte Figuren aus Märchen, Comic, Roman, Philosophie und Mythologie dem Körper eines Monsters, treffen aufeinander
und kämpfen um ihr Überleben. Durch abstruse Unternehmungen unter Zuhilfenahme eines Entsorgungsapparates versucht Frau Doktor Belzig der Lage Herr zu werden. Das Zusammentreffen der unterschiedlichen Gestalten mit ihrem ureigenen Erfahrungsschatz führt zu skurrilen Situationen. Die Geschichte läuft zur Höchstform auf, wenn es Don Quijote gelingt, eine schon fast geläuterte Comicfigur mit sich ins Reich der Phantasie zurückzuziehen.
Das Stück führt mit viel absurdem und schwarzem Humor an den Rand des Wahnsinns, bricht letztlich aber eine Lanze für die Kraft der Phantasie.
Di., 05.04.11, 20.00 Uhr – FSK: ab 16 Jahre
DIE ECHSE UND FREUNDE – Das volle Programm
Michael Hatzius, Berlin
Die Echse ist ein Urgestein der internationalen Kulturlandschaft und war von Anfang an dabei. Egal worum es geht. Weit mehr als 2000 Jahre alt, gründete sie einst gemeinsam mit Aristoteles, den sie noch heute liebevoll „Ari“ nennt, das erste Theater der Welt, hat aber schon lange davor durch eigenhändige Zellteilung der Evolution auf die Sprünge geholfen. Die Zigarre qualmende Echse ist demnach nicht nur alt, sondern auch weise. Ein Urviech im wahrsten Sinne des Wortes, das die Evolution nicht nur miterlebt, sondern sie eigenhändig manipuliert hat. Mit so viel Wissen im Gepäck, kommentiert sie die Gesellschaft: lakonisch, großkotzig und mit trockenem, derbem Humor. Puppentheater lehnt sie im Übrigen grundsätzlich ab, erklärt dem staunenden Publikum aber gerne, wie es funktioniert.
Wenn der Berliner Puppenspieler Michael Hatzius in seiner Rolle als zwiespältiger Brandschutzbeauftragter „Jens Schirner“ moderierend durch die zweistündige Soloshow führt, hat er jedoch nicht nur das Urzeitreptil im Gepäck. Auch ein Huhn, zwei Spinnen sowie viele weitere Gesellen wollen ans Licht – und drohen zu scheitern. Ein tierischer Abend mit reptilem Humor, der die Zuschauer – trotz Brandschutz – entflammen wird.
„Die Echse ist hintersinnig, bissig, voll ätzender Ironie, schlagfertig und einzigartig. Der Blick aufs Publikum ist entlarvend.“
„Michael Hatzius und sein wechselwarmer Teufelskerl sind eine weitere Sensation aus der Puppenschauspiel-Schule, aus der auch Rene Marik und sein sprachfehlernder Maulwurf kommen. Mit unbeirrbarer Präzision in Körpersprache und Duktus führt Hatzius seine Zigarre qualmende Handpuppe, die schließlich – der Gipfel – dem staunenden Publikum mit einem Drachen auf der Faust erklärt, wie Handpuppenspiel geht.“ Westdeutsche Allgemeine
Fr., 08.04.11, 20.00 Uhr – FSK: ab 7 Jahre
FRÜHSTÜCK SPRELACART
Die Pyromantiker, Berlin in Koproduktion mit der Schaubude Berlin
„Manche Hähne glauben, dass die Sonne ihretwegen aufgeht.“ Theodor Fontane
Schon morgens geht es los. Erst kommt Tony mit seiner Masche. Danach Renate, gerade aus den Federn gekrochen und in die Zeitung vertieft. Das Radio dudelt. Wer ist dran mit Frühstück? Sie oder Er? Und wo sind die Eier ? …
Im Idyll einer Frühstückswelt entspinnt sich aus dem „Sprelacart-Küchen-Möbilar“ ein rasantes Spiel zwischen Mann und Frau, zwischen Hahn und Hennen.
»Frühstück Sprelacart« beleuchtet eine absurde Welt von Objekten aus Wolle und Gehäkeltem – inszeniert wie ein „gestischer Comic“ aus den 60-er Jahren.
Sprelacart ist der DDR-Markenname für spezielle mit Kunstharz gebundene Schichtstoffplatten. Das Herstellungsverfahren dafür wurde 1919 in den Römmler-Werken in Spremberg entwickelt und das Produkt 1930 „Resopal“ getauft. Besonders in den Küchen-Zellen der Plattenbauten aus den 1950er bis 1970er Jahren wurden Einbaumöbel mit dieser Beschichtung eingesetzt. Der Name Sprelacart – ist zusammengesetzt aus den Worten: Spremberg, Laminat und Carton.
Das Stück entstand unter Verwendung der Inszenierung »Hahn Weltherr« frei nach Milan Pavlik
(Regie, Szenografie 1976: Peter Waschinsky)
Zur Fabel (nach M. Pavlik):
Auf einem Hühnerhof wohnen zwei Hennen mit ihrem Hahn. Man versammelt sich jeden Morgen, um gemeinsam die Sonne zu wecken. Der Hahn kräht und die Sonne geht auf. Durch solchen täglichen Erfolg glaubt der Hahn, er sei etwas Besseres. Niedere Arbeiten, wie etwa Würmer suchen zum Frühstück, überlässt er seinen beiden Hühnern.
Nun passiert es, dass der Hahn einen Schnupfen hat und in der Nacht schrecklich friert. Er beschließt, zur eigenen Erwärmung, die Sonne mitten in der Nacht zu wecken. Die Hühner werden versammelt, das Zeremoniell soll beginnen, doch die Sonne erscheint nicht. Der Hahn zieht sich erschrocken und beleidigt zurück, die Hühner glauben, das „Ende der Welt sei gekommen“. Doch dann geschieht das nicht mehr Erwartete: die Sonne geht auf, auch ohne Hahn. Der Ruhm des Hahnes ist zerbrochen, auf dem Hühnerhof geht es nun ein bisschen demokratischer zu ...
Ticketreservierungen Abendkasse: 02323 – 162961
Ticketvorverkauf:
Alle Vvk-Stellen von ProTicket und CTS-Eventim
Im Internet unter: www.proticket.de oder www.eventim.de
Weitere Infos unter: 02323 -162952
Veranstaltungsplanung Theater-Tanz-Kleinkunst
Flottmann-Hallen / FB 32 – Stadt Herne
Postfach 101820, 44621 Herne
Tel: 02323 / 16- 2952 Fax: 02323 / 16- 2292
www.flottmann-hallen.de