Archive for the ‘Ruhr.2010’ Category

Doku zu King Kongo

25/07/2011

Fast ein Jahr ist es her, dass die kongolesischen Jugendlichen aus dem Espace Masolo aus Kinshasa ihre fulminate Uraufführung von KING KONGO bei der FIDENA 201 auf die Bühne gebracht haben.

Besagte Bühne war der Boden der aktuell außer Dienst gesetzten Christ-König-Kirche in Bochum, die nun das Domizil für ungewöhnliche Kunsterlebnisse darstellt.

Ob Theateraufführung, Lesung, Ausstellung, Installation – in diesem außergewöhnlichen Rahmen bekamen (und bekommen) künstlerische Events ein ganz besonderes Zuhause.

Was im Kulturhauptstadtjahr 2010 alles bei K.I.C.K. (Kunst in Christ König) gelaufen ist, dokumentierte Ralf Brisi – und das absolut sehenswert!

Für seinen interessanten und sehr gut gemachten Bericht über KING KONGO sind wir ihm sehr dankbar – also unbedingt reinschauen:

http://www.wandlung-kick2010.de/filme_html/kingkongo.html

Und natürlich anschließend auch die anderen Berichte ansehen!

Merry Christmas und alles Gute für 2011!

21/12/2010

Wie sich das gehört, kommt hier der obligatorische, aber dennoch absolut herzliche Weihnachtsgruß an alle FIDENA-Freunde!

Das gesamte FIDENA-Team wünscht allen Freunden, Fans und Fanatikern ein wunderbares Weihnachtsfest, entspannte Feiertage und einen beschwingten Start in das neue Jahr!

Wir freuen uns auf viele neue und spannende Events in 2011, auch wenn es im kommenden Jahr – so viel sei verraten – keine klassische FIDENA-Ausgabe geben wird.
Aber wer uns kennt weiß, dass wir dennoch für die eine oder andere Überraschung gut sein werden…

Und um noch mehr zu flüstern…
Der Grund für die – zugegebenermaßen lange, sorry!! – Sendepause im Blog ist nicht etwa damit zu begründen, dass wir uns so ausgiebig vom Festivalstress erholen mussten, im Gegenteil.
Beflügelt von dem großen Erfolg, der wahnsinnig guten Stimmung und dem tollen feedback von sämtlichen Seiten, stürzten wir uns direkt in das nächste Projekt:

http://www.fidena.de

http://www.fidena.de ist ein innovatives Kreativportal rund um das Figurentheater, was neben Infos, außergewöhnlichen Tipps, aktuellen Meldungen und interessanten Berichten noch einen ganze Menge mehr bereit hält…

Ab dem 1. Februar 2011 öffnet die neuartige Online-Plattform des Deutschen Forums für Figurentheaters ihre Pforten und lädt alle Interessierten ein, sich umfangreich über die Szene zu informieren, immer up-to-date zu sein in Sachen Terminen und News, sich inspirieren zu lassen, Überraschendem zu begegnen und den eigenen Senf dazu zu geben.

Schon mal live dabei gewesen bei einer gefeierten Uraufführung – im Netz? Und prompt kommentiert?

Alles und noch mehr ist möglich unter http://www.fidena.de! Save the day – 1. Februar 2011!

Instrumentenaufruf – Wanted: Blech for Kongo!

23/09/2010

Nun hat die Fanfare schon ein gutes Stück ihrer Auftritte hinter sich – nach der letzten Vorstellung von KING KONGO heute in Stuttgart geht es weiter für eine Aufführung nach Schorndorf und dann nach Wuppertal, wo ein öffentlicher Workshop mit anderen Fanfaren stattfindet.

Mittlerweile hat die FIDENA zusammen mit Bochum-Marketing einen Aufruf gestartet, in dem gut erhaltenen oder zumindest funktionstüchtige Instrumente für die Kongo-Kids gesucht werden.

Hintergrund ist der, dass die Fanfare wächst und gedeiht, und noch viele (neue) Kids in den Genuss kommen sollen, dabei sein zu können. Und dafür brauchen sie…. am besten Blasinstrumente und am allerbesten mit Koffern, denn die Instrumente werden sicher viel on tour gehen. Koffer ohne Inhalt sind auch sehr erwünscht, weil die aktuellen Behältnisse doch schwer gelitten haben ob der zahlreichen Kilometer, die sie hinter sich haben.

Wer also noch ein Schätzchen auf dem Speicher hat und einsieht, dass man vielleicht doch selber nicht mehr den Dreh kriegt zu spielen, stattdessen aber Gutes tun möchte, kann sich melden unter 0234 – 477 20 oder info@fidena.de!

Merci

sagen… Dieu-Merci, Nathalie, Cecile, Claude, Gloire, Carlito – und all die anderen Kids vom Espace Masolo!

Die FIDENA neigt sich dem Ende…

15/09/2010

Kurz vor den letzten Vorstellungen ist es an der Zeit, Rückschau zu halten, auch wenn so viel passiert ist, dass noch gar nicht alles sacken konnte.

Nicht nur die vielen lieben Mitarbeiter sind voll von tollen Erlebnissen, Eindrücken und Begegnungen, auch die Besucher konnten das Festivalfeeling samt aufregender Vorstellungen genüsslich auskosten.

Hier zunächst ein kleines großes Resümee, weitere Bilder und Geschichten folgen nach. Versprochen, wie immer…

Resümee

Diese FIDENA hatte es in sich! Das kann man in jeder Hinsicht mit Fug und Recht behaupten. Da war Musike drin. Das hatte Wumms. Die Presse fand Wörter wie „atemberaubend“, „furios“, „sensationell“. Schon beim Open-Air Auftakt mit Feuerwerktheater war der Rathausplatz komplett ausverkauft, es herrschte eine stimmungsvolle Atmosphäre, und spätestens als die örtliche Feuerwehr mit ihrem Einsatzwagen und Sirenengeheul um die Ecke gebraust kam, war die Begeisterung riesig.

Zuschauer-Rekord

Es gilt einen Zuschauer-Rekord zu vermelden: das Team um Festivalleiterin Annette Dabs wurde förmlich überrollt von dem Ansturm auf Karten. So waren dann auch fast alle Vorstellungen dermaßen überfüllt, dass Hartgesottene mit Boden und Stehplätzen vorliebnahmen. Das Publikum, das von dem renommierten Festival weit über die Grenzen Bochums hinaus angezogen wurde, war neugierig und offen für all die außergewöhnlichen Produktionen wie etwa die Maschinenoper „Cupidon“ und zeigte sich schwer beeindruckt von „Troubles“, einer theatralen Delikatesse der hinreißenden belgischen Objekttheater-Künstlerin Agnes Limbos. Ein Leckerbissen war die kleinste Gala der Welt „Helden der Oper“ in den Flottmann-Hallen. Die ungemein echt scheinenden Puppen von Suse Wächter ließen das Herner Publikum in Entzücken ausbrechen. Begeisterte Reaktionen gab es auch auf die Produktion „Tussen“ von Boukje Schweigman. Die außerordentliche Arbeit dieser jungen Choreographin war zum ersten Mal außerhalb Hollands zu sehen. Das dürfte der Startschuss für den internationalen Durchbruch gewesen sein.

Internationale Beobachter

Die traditionsreiche FIDENA, das Figurentheater der Nationen, gilt als Gradmesser für aktuelle Tendenzen und so waren auch bei dieser Ausgabe professionelle Beobachter vor Ort aus Spanien, Dänemark, Portugal, der Schweiz, Holland, Japan und sogar aus dem Iran. Auch deutsche Festivalleiter reisten aus allen Himmelsrichtungen an.

King Kongo

Der Höhepunkt des Festivals war zweifellos die Produktion „King Kongo“. Alle Bedenken der Initiatoren im Vorfeld – darf man die ehemaligen Straßenkinder und Kindersoldaten überhaupt in diesem Kontext in Europa „präsentieren“ – wurden mit einem Handstreich vom Talent, von der Leidenschaft und Power dieser Jugendlichen selbst hinweggefegt. Man durfte nicht nur, man musste sie zeigen! Festivalleiterin Annette Dabs: „Was haben diese Kids uns da alle an die Wand gespielt mit ihrer Komik, mit ihrem Groove, mit ihrer Energie. So reich beschenkt hat uns diese Kooperation, dass ich es nicht in Worte fassen kann“. Zurecht waren Cècile (13), Nathalie (15), Claude (11), Gloire (16), Dieu Merci (12) und Carlito (15) für fünf Wochen Bochums Lieblinge. Und für die Fachwelt war die Produktion einmal mehr der Beweis dafür, dass armes Theater, pures Theater, manchmal bedeutender sein kann als manch aufwändige Ausstattungsoper.

Erschöpft und beseelt

Aufwändig war das Unterfangen FIDENA insgesamt gesehen natürlich dennoch. Annette Dabs: „Ich bin dem gesamten Team außerordentlich dankbar für die enorme Einsatzbereitschaft und die vielen Nachtschichten der vergangenen Tage. Auch unsere Partner in all den verschiedenen Spielstätten haben toll mitgezogen: Schauspielhaus, prinz regent, Flottmann-Hallen oder FKT und last not least die Kunstkirche Christ König mit ihrem Propst Ludwig. Der gehört mittlerweile zum festen Team, trägt das FIDENA-Shirt und ist überhaupt die Wucht in Tüten – unser Propsti.“

Die FIDENA hat unter dem Motto „Let’s get loud“ eine Woche lang eindrucksvoll auf sich aufmerksam gemacht und so viele leuchtende Gesichter hinterlassen, dass Bochum sicher noch ein Weilchen weiter strahlt.

FIDENA goes Hip Hop

30/08/2010

Nach vielen Berichten zu unseren kongolesischen Fanfaremusikern heute mal ein ganz anderer musikalischer Hochgenuss — Hip Hop von den Puppetmastaz!

Die Berliner Kultband ist mit „Frankensteins Rotkäppchen“ zu Gast bei der FIDENA, und zwar mit Vorstellungen am 14. (17.30 Uhr) und 15. September (18.30 Uhr) im prinz regent theater Bochum.

Erstmals werden die Puppetmastaz gemeinsam mit Menschen auf der Bühne stehen und wagen den Spagat zwischen Erwachsenen- und Kindertheater, Horrorflic und Musical.
In einer psychedelischen Melange des Grimm’schen Märchens mit der Frankensteinlegende überlagern sich zwei mythische Geschichten.

Anders als im Märchen aber hat das Rotkäppchen eine ziemlich egoistische Großmutter, die ihm heftig zusetzt, damit es loszieht und ihre Waldpension beliefert. Eine Wanderung durch den Wald aber ist und bleibt ein gefährliches Unternehmen, und schnell hat sich das Rotkäppchen in seiner eigenen Geschichte verlaufen…

Und dann bastelt sich ‚ Meister Maloke Frankenstein‘  (siehe Bild) Nachwuchs nach eigenen Wünsche und bedient sich dafür an Igor, seinem Gehilfen bzw. an dessen kleinem Hirn…

Mr. Maloke spricht...

Die Puppetmastaz formierten sich –  als erste Toygroup der Welt – in den späten 90er Jahre in den üblichen Berliner Kellerclubs, anfangs vor einem einigermaßen ratlosen Publikum, später mit immer mehr begeisterten und mitrappenden  Zuschauern.
Schon bald hatten sich die happeningartigen Veranstaltungen herumgesprochen, und die Musik wurde immer ausgefeilter. Bald kamen die ersten Plattenfirmen auf die Puppen zu, Auftritte fanden nun nicht mehr nur in Berlin statt, sondern auch in anderen deutschen Städten und sogar im Ausland, London, Paris…
Mit der Veröffentlichung ihres ersten Albuns „Creature Funk“ nahm die musikalische Karriere richtig Fahrt auf und ab ging es steil bergauf.

Doch der Erfolg forderte auch Opfer von den Puppen. Immer auf Tour sein, auf immer größeren Bühnen spielen, das alles führte zu Spannungen in der Crew – Toygroup as Boygroup.
Im Dezember 2009 gab die Gruppe ihre Trennung bekannt – doch nun machen Mr. Maloke and friends in Theater…

Und wir freuen uns darauf, sie in ihrem neuen Wirkungskreis in Bochum zu begrüßen!

Das für heute, beim nächsten Mal gibt es einen musikalischen Schmankerl aus dem umfangreichen Repertoire der wilden Bande…Steckbriefe der einzelnen Kollegen inklusive…

Willkommen in Bochum!

18/08/2010

Seit Samstag sind sie nun endlich hier:

Herzlich Willkommen an unsere kongolesischen Gäste – die trotz einer kleinen Bibberpartie im Vorfeld, ob die Visa pünktlich ausgestellt werden würden – gut und problemlos in Bochum gelandet sind.

Mit einer spontanen musikalischen Einlage wurden die sechs Jugendlichen aus dem Kongo nebst ihren Begleitern auf dem Bochumer Hauptbahnhof empfangen.

Nach dieser langen Reise (Flug von Kinshasa über Äthopien nach Frankfurt plus anschließender Bahnreise nach Bochum) freute sich die Gruppe sichtlich über die nette Begrüßung.

Nach dem Ständchen folgten herzliche Umarmungen,
wie hier von Steffi und Nathalie.

Mittlerweile hat sich die Truppe einigermaßen akklimatisiert, was anbetracht des Regens und der wenig sommerlichen Temperaturen sicherlich nicht ganz so einfach war.

Zum Glück stand Probst Ludwig von der St.-Peter-und Paul-Kirche, in deren Gemeindehaus die Künstler bestens untergebracht sind, sofort mit Rat und Tat zur Seite.
Überhaupt hat sich Probst Ludwig binnen kurzer Zeit als das engagierteste FIDENA-Mitglied etabliert – er besorgt einfach alles:  Warme Kleidung in rauen Mengen, nagelneue Schuhe, fehlende Nahrungsmittel, kurzfristige Arztbesuche, Fahrgelegenheiten, spontan benötigte Schirme und und und… es scheint nichts zu geben, was er nicht organisieren kann!

Auch die Gemeindemitglieder zeigten sich sehr begeisterungsfähig, als die Fanfare Masolo im Rahmen des Maria-Himmelfahrt-Gottesdienstes spontan aufspielte. Nach dieser musikalischen Kostprobe und dem Aufruf von Propst Ludwig konnten sich die kongolesischen Gäste über eine prall gefüllte Kollekte mit rund 1000 Euro Spendengelder freuen.

Nach dieser herzlichen Begrüßung und der ersten Besichtigung der Spielstätte (Kunstkirche Christ König) beginnen nun die Proben. Täglich vormittags und nachmittags wird geübt, musiziert und szenisch probiert.

Und mittags bereitet die Mutter der Compagnie – die eigens engagierte, in Bochum lebende kongolesische Köchin –  für köstliche Mahlzeiten.
Und sicher sorgt „Mama“ noch für mehr als nur das leibliche Wohl der Jugendlichen!

Heute gab es übrigens Fufu, Rindfleisch, Biti soundso (schmeckt köstlich, ähnlich wie Grünkohl) und baked beans auf kongolesisch – hm!!
Rezept folgt, versprochen…

Und es gibt noch so viel mehr zu berichten…dass sich die Jugendlichen zuerst wie im Fernsehen gefühlt haben…dass sie überrascht waren, dass in Europa doch nicht alles überdacht ist (so wie es ihnen im Kongo berichtet wurde)…dass eine Flugzeugtoilette schwer erschrecken kann, wenn man sich mit Wasserspülungen nicht auskennt…dass mitunter die Instrumente regelrecht versteckt werden müssen, damit die eifrigen Musiker mal eine Pause machen…dass Münzen ein Kuriosum darstellen, wenn es im Kongo nur Scheine gibt…

Forsetzung folgt!

Wir freuen uns, dass wir eine so nette, lockere, ambitionierte, gut gelaunte, harmonische, aufgeschlossene, freundliche und herzliche Fanfare zu Gast haben und blicken gespannt den nächsten (Probe-)Wochen entgegen!